Im Interview erklären zwei Projekte warum sie sich mit Europa beschäftigen
Foto: DKJS/Evi Blink

Wie nähern sich OPENION-Projektverbünde dem Thema Europa? Im Interview geben Nis Nöhring und Elisa Badesow einen Einblick in die Praxis.

Um den Zusammenhalt auf europäischer Ebene zukunftsfähig zu gestalten, bedarf es in der Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen einer stärkeren Auseinandersetzung mit dem Thema Europa. Im Interview verraten Nis Nöhring von der Stadtteilschule Horn, Partner des OPENION-Projektverbunds „Song 4 Europe“, sowie Elisa Basedow vom OPENION-Projektverbund „Konzept Jugend Aktiv“ in Teterow, warum und wie sie Europa in der Demokratiebildung zum Thema machen.

OPENION:

Warum ist euch das Thema „Europa“ wichtig und welche Rolle spielt es in der Demokratiebildung für Jugendliche?

Nis Nöhring:

Wir behandeln in unserem Projekt Song4Europe nicht direkt das Thema Europa, sondern wir handeln gemeinsam als Europäer, indem wir gemeinsam etwas kreieren und darin die Wünsche und Träume der Jugendlichen in den Fokus stellen. Es geht darum, dass sich die Jugendlichen persönlich äußern. Sie stellen das Gemeinsame vor das Trennende und verstehen dies als universale Botschaft, die sich an Europa und die ganze Welt richtet.

Elisa Basedow:

Mit dem Gedanken Europa befassen wir uns hauptsächlich im Rahmen von „Glokalität“. Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler aus verschiedensten sozio-ökonomischen Hintergründen die Chance haben über den Tellerrand ihrer Region hinauszublicken. Sie sollen entdecken, wie verbunden wir mit benachbarten Kulturen sind, mit denen wir Europäische Werte teilen. Und wie wir aber auch in unserem scheinbar lokalen Leben unwiderruflich über Europa hinaus Einfluss nehmen, Verantwortung und Chancen haben.

OPENION:

Wie setzt ihr das Thema in eurer Projektarbeit um?

Nis Nöhring:

Wir haben einen Song geschrieben, produziert und ein Video gedreht – dabei haben wir jeden Produktionsabschnitt durchlaufen, inklusive späterer Verbreitung. Wir haben viel in Teams gearbeitet und uns auf bestimmte Inhalte verständigt oder die Idee Einzelner in das Projekt aufgenommen. So sind manche Textpassagen das Ergebnis von Gruppenarbeiten, andere wiederum wurden von einzelnen Personen geschrieben.

Elisa Basedow:

Wir benutzen viele Spiele, die die Kommunikationskompetenzen stärken, unter anderem auch auf Englisch, um die Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten in einer Lingua Franca oder durch Körpersprache zu kommunizieren. Wir streben an, in einen europäischen Austausch zu treten und mit europäischen Konferenzen die Schülerinnen und Schüler für interkulturelle Begegnungen zu öffnen und begeistern.

OPENION:

Von wem holt ihr euch dabei Unterstützung?

Nis Nöhring:

Wir hatten Unterstützung von einigen Profis aus den Bereichen Video, Tontechnik, Rap, Poetry, Art-Design und Social-Media. Das Programm wurde zudem von ErasmusPlus unterstützt. Weitere Partner waren Austausch macht Schule, OPENION, die Peter-Mählmann-Stiftung sowie die Kulturagenten für kreative Schulen Hamburg.

Elisa Basedow:

Das Material zum Thema Nachhaltige Entwicklung beziehen wir unter anderem von der UN und Engagement Global. Um noch besser ausgestattet zu werden, erhalten wir zudem Unterstützung über ein Landesnetzwerk (Interkultureller Austausch). Die Förderung von OPENION umfasste unter anderem ein Training zu interkultureller Kompetenz und Begegnung.

 

OPENION:

Mein guter Grund für Europa ist…

Nis Nöhring:

….gemeinsam Vielfältigkeit zu leben!

Elisa Basedow:

…, dass nationale Grenzen genauso wenig in das 21. Jahrhundert passen wie unsere Schulen und Leitungssysteme. Und, dass es so viel gibt, was wir voneinander lernen können!