Rechte Entwicklungen in der Gesellschaft erfordern eine starke Bildung gegen Rechtsextremismus, die im Rahmen von Demokratiepädagogik stattfinden kann und muss. Die in diesem Zusammenhang von manchen Akteuren geforderte Neutralität von Pädagoginnen und Pädagogen verunsichert diese an einigen Stellen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sind jedoch demokratische Werte gefährdet, sind erwachsene Begleitpersonen in der Pflicht, dafür einzustehen und mit Kindern und Jugendlichen dazu in den Austausch zu gehen.
Die Publikation „Demokratiepädagogik & Bildung gegen Rechtsextremismus“ zeigt dabei den didaktischen Dreiklang „Wahrnehmen, Deuten, Handeln“ auf, der in der pädagogischen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus ansetzt. So ist es zunächst Aufgabe der Bildung gegen Rechtsextremismus, Pädagoginnen und Pädagogen zu befähigen, menschenfeindliche Haltungen und rechte Ideologien wahrzunehmen und zu erkennen. Diese wahrgenommenen Äußerungen und Verhaltensweisen erfordern daraufhin eine Einschätzung und Deutung, um Handlungsoptionen ableiten zu können. Dabei unterstützen Leitfragen oder das sogenannte MBR-Schalen-Modell. Mithilfe von Prävention, die vor allem auf eine Stärkung der demokratischen Kultur abzielt, sowie einer Intervention bei konkreten rechtsextremen Haltungen, Äußerungen und Handlungen, werden in einem letzten Schritt Kinder und Jugendliche ermächtigt und gestärkt, für eine demokratische Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus einzutreten.