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Die Initiatorinnen eines OPENION-Projektverbundes plädieren für Engagement und das Vorleben von Werten.

Anlässlich des Internationalen Tags der Demokratie am 15. September 2019 sprechen Isabell Schu-Schätter und Annika Wagner, die Ansprechpartnerinnen von Schule und außerschulischem Partner des OPENION-Projektverbunds „Meine Medien – Meine Verantwortung“, mit OPENION über die Bedeutung von Demokratie und zeitgemäßer Demokratiebildung.

OPENION:

Heute findet der Internationale Tag der Demokratie zum 13. Mal statt. Warum ist es gerade jetzt wichtig, an diesen Tag zu erinnern und die Demokratie zu feiern?

Annika Wagner und Isabell Schu-Schätter:

Glücklicherweise geraten die negativen Erfahrungen vergangener Diktaturen in Deutschland immer weiter in Vergessenheit, Demokratie ist vor allem für junge Bürger*innen zur Selbstverständlichkeit geworden. Dass einer demokratischen Verfassung Wertschätzung gebührt, dass es Hingabe und Engagement braucht, um sie am Leben zu erhalten, ist vielen jedoch nicht (mehr) bewusst. Umso wichtiger ist es für uns, Demokratie zu feiern, ihren herausragenden Status in unserer Gesellschaft hervorzuheben und damit ein Zeichen zu setzen.

OPENION:

Beim OPENION-Bundeskongress „demokratiebildung.heute“ am 26./27.9. in Berlin stehen Bedingungen und Methoden zeitgemäßer Demokratiebildung im Mittelpunkt. Was brauchen Kinder und Jugendliche, um in ihrem demokratischen Handeln bestärkt zu werden?

Annika Wagner und Isabell Schu-Schätter:

Kinder und Jugendliche brauchen eine Wissensgrundlage, um verantwortungsbewusst demokratisch handeln zu können. Außerdem müssen sie Selbstwirksamkeit erfahren, das benötigt Zeit. Es geschieht nur, wenn wir ihnen den Raum dazu geben, selbst etwas auszuprobieren, etwas aufzubauen und das dann vielleicht auch wieder zu verwerfen. Ohne zu (be)werten, ohne den Zwang, ein perfektes Ergebnis erreichen zu müssen.

OPENION:

Sie werden beim OPENION-Bundeskongress Ihr Projekt zum Thema Wertebildung bei Jugendlichen vorstellen. Wie können erwachsene Begleitpersonen Wertebildung zeitgemäß und gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen gestalten?

Annika Wagner und Isabell Schu-Schätter:

Erwachsene müssen hinhören und schauen, was Kinder und Jugendliche bewegt. Die zu vermittelnden Werte müssen eine spürbare Relevanz im Leben der Kinder und Jugendlichen haben. Sie brauchen Unterstützung bei Schwierigkeiten oder nicht klar definierten Situationen, ohne ihren Handlungsspielraum einzuschränken. Nicht zuletzt muss man die Werte selbst vorleben.