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Tipps, Tricks und Tools für die digitale Bildungsarbeit

Die Umstellung der Bildungs- und Beteiligungsangebote in den digitalen Raum stellt uns häufig noch vor die gleichen oder sogar neuen Fragen und Herausforderungen.

Welche digitalen Tools und Methoden kann ich in meinen Online-Angeboten einsetzen? Wie schaffe ich es, eine Gruppen- und Arbeitsatmosphäre ähnlich wie bei einer Präsenzveranstaltung zu ermöglichen? Wie kann ich dabei die digitale Müdigkeit umgehen?

Auf diese Fragen möchten wir mit unserer Übersicht erste Antworten und Impulse geben. In den Rubriken Energizer, digitale Arbeitsmethoden und digitale Tools stellen wir dafür jeweils fünf Empfehlungen vor. In der Linksammlung gibt es darüber hinaus noch eine Vielzahl an weiteren Tipps, Tricks und Tools.

Energizer

  • Schere, Stein, Papier:
    Dieser Klassiker sorgt für Spaß und dauert nicht lang. Jede:r sucht sich auf dem Bildschirm eine:n Mitspieler:in aus, ohne zu verraten, wer es ist. Dann wird gemeinsam „Schere, Stein, Papier!“ gerufen. Diejenigen, die ihr virtuelles Duell verlieren – Ehrlichkeit ist eine Tugend – schalten ihre Kamera aus, sodass am Ende nur noch eine siegreiche Person zu sehen ist und bejubelt wird.
  • Gegenstände suchen:
    Alle Teilnehmenden werden bei diesem Bewegungsspiel aufgefordert, so schnell wie möglich drei verschiedene Gegenstände zu finden. Die Spielleiter:in kann hier kreativ werden, also zum Beispiel nach etwas Grünem, nach etwas mit dreieckiger Form und nach einem Gegenstand, dessen Name mit „P“ beginnt, suchen lassen.
  • Zeichen-Spiel:
    Dieses Spiel fördert die Konzentration, sorgt aber auch für einige Lacher: Die Teilnehmenden müssen mit Stift und Papier zunächst eine Gitarre zeichnen, ohne den Stift abzusetzen, oder ein:e Balletttänzer:in mit geschlossenen Augen auf das Papier bringen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Besonders die Vorstellung vor der Kamera macht Spaß.
  • Apokalypse-Spiel:
    Das Spiel setzt auf kreatives Storytelling, ist allerdings zeitintensiv und besonders für kleinere Gruppen geeignet. Die Teilnehmenden bekommen die Aufgabe, sich drei Gegenstände ihrer Wahl zurechtzulegen, mit denen sie eine unbekannte Herausforderung meistern müssen. Die Spielleiter:in stellt dann ein vorab ausgedachtes, unrealistisches Weltuntergangs-Szenario vor, z.B. Zombies übernehmen die Macht in der Schule oder die Verkehrswege der Stadt verwandeln sich in Lava etc. Die Teilnehmenden erzählen dann der Reihe nach, wie sie mithilfe ihrer Gegenstände die Katastrophe abwenden oder ihr eigenes Leben retten wollen. Natürlich sind hier auch kreative Teamwork-Vorschläge willkommen.
  • Geräuschmaschine:
    Eine Person (Moderation) überlegt sich verschiedene Geräusche und teilt diese ausgewählten Mitspieler:innen im privaten Chat mit, z.B. Meereswellen, Bienensummen, Lichtschwert, Pferdehufe, Robbe, Herzschlag, Türknarzen. Die ausgewählte Person versucht dieses Geräusch bestmöglich so lange zu imitieren, bis es durch freies Reinrufen erraten wurde. Die Person, die das Geräusch als erstes erraten hat, erhält dann von der Moderation den nächsten Begriff und imitiert diesen.

Weitere Energizer und Impulse:

Digitale Arbeitsmethoden

  • Positionierung im digitalen Raum:
    Mithilfe eines Whiteboards werden die Teilnehmenden aufgefordert, sich zu einer Frage oder Aussage zu positionieren. Zum Beispiel können sich die Teilnehmenden in Bezug auf ein kontroverses Zitat auf einer Skala von „Ich stimme 100% zu“ bis „Ich stimme 0% zu“ verorten. Die Positionierung via Whiteboard kann zum Beispiel auch dabei helfen, Kleingruppen nach Interessen zu bilden.
  • 100 Dinge:
    Für diese Brainstorming-Methode werden Kleingruppen mit maximal fünf Mitgliedern gebildet. Die Kleingruppen werden aufgefordert, innerhalb von fünf Minuten insgesamt 100 Antworten auf eine Frage zu finden (z.B. „Was braucht Demokratie?“) und auf einem Whiteboard oder Pad festzuhalten. Nach Bedarf können anschließend Cluster gebildet werden.
  • Assoziationsübung mit Karten:
    Mithilfe von Fotos oder abstrakten Zeichnungen (z.B. Dixit-Karten) kann ein kreativer Einstieg in ein Thema gestaltet werden. Die Teilnehmenden werden gefragt, was sie mit einem Thema assoziieren und stellen anhand eines von ihnen ausgewählten Bildes ihre spontanen Gedanken vor.
  • Wikipedia Eintrag erstellen/ändern:
    In Form von Projektarbeit einen eigenen Wikipedia-Artikel erstellen – dies hilft nicht nur dabei, sich Lerninhalte tiefgehend anzueignen, sondern schafft auch ein Gefühl der Wirksamkeit, weil damit Wissen für andere verfügbar gemacht wird. Dabei können Recherche-Kompetenzen und Teamarbeit geübt werden. Zur detaillierten Beschreibung der Methode.
  • Dialogecken:
    Alle arbeiten gemeinsam an einem vorstrukturierten Whiteboard. Das Whiteboard kann ein Überthema haben und dann einzelne Unterthemen in den jeweiligen Ecken aufgreifen und dabei kurze Informationen liefern, Fragen stellen und ggf. kleine Arbeitsaufträge geben. Die Teilnehmenden bearbeiten die Fragen für sich und schreiben ihre Gedanken in das Whiteboard. Nach einer vorgegebenen Zeit wird das Ergebnis im Plenum besprochen. Zur detaillierten Beschreibung der Methode (Seite 24).

Weitere Arbeitsmethoden und Impulse:

Digitale Tools

  • Whiteboards:
    Whiteboards bieten nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, Inhalte anschaulich darzustellen und mit Teilnehmenden kollaborativ zu arbeiten. Aus Datenschutzperspektive sind besonders Conceptboard und Flinga zu empfehlen.
  • Quiz:
    Auf der Website kahoot.com (englischsprachig) kann man z.B. ein interaktives Quiz erstellen. An diesem Quiz können andere Personen, die den Link zum Quiz haben, mit einem entsprechenden Code über ihren Computer, das Smartphone oder ein Tablet teilnehmen.
  • Umfragen:
    Mit den Tools Mentimeter oder Slido (englischsprachig) ist es möglich, Umfragen oder Abstimmungen mit einem Link und Zugangscode zu teilen und die Ergebnisse der Befragungen interaktiv und live zu zeigen. Die browserbasierte Webanwendung bietet dabei verschiedene Befragungsformate an – beispielsweise Multiple Choice Abfragen, Word Clouds, Quizformate, Balkendiagramme und vieles mehr.
  • interaktive Lernhäppchen:
    LearningApps.org ist Tool und Austauschplattform in einem. Lehrkräfte und Schüler:innen können damit interaktive und multimediale Bausteine für Lernprozesse und -übungen erstellen. Das Tool ist für alle Klassenstufen und Fächer geeignet und bietet eine Vielzahl an Formaten (z.B. Kreuzworträtsel, Zuordnungsübungen, Multiple-Choice-Aufgaben, etc.) und Vorlagen.
  • innovative Beteiligungskonzepte:
    Die Online-Plattform aula ermöglicht Schüler:innen eine aktive Mitbestimmung in ihrem Schulalltag und fördert damit ihre demokratischen Praktiken und Kompetenzen. Die Jugendlichen können umsetzbare Projekte für ihre Schule einreichen und dafür Mehrheiten gewinnen. Auf diese Weise lernen sie, wie sie mit ihrem Engagement ihren Lebensraum gestalten und verändern können.

Weitere Tools und Impulse:

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