Bild: DKJS/Jörg Farys

Mit WOOP die Projektarbeit wuppen!

WOOP ist eine Strategie, um Wünsche und Ziele zu definieren und Veränderungsprozesse anzustoßen. Sie eignet sich auch als Methode der Projektplanung mit jungen Menschen.

Das bundesweite OPENION-Netzwerktreffen im November läutete den Start der neuen Projektlaufzeit ein. Manche Projektverbünde hatten bereits zu Beginn einen genauen Plan für ihre Demokratieprojekte mit Jugendlichen, andere standen noch am Anfang der Projektplanung. Beim Netzwerktreffen konnten sie sich über ihre Projekte austauschen und hatten die Möglichkeit, in Workshops hilfreiche Methoden für die Projektplanung und -umsetzung kennenzulernen.

Eine Methode für die Planung der Demokratiebildungsprojekte mit jungen Menschen kam bei den Teilnehmenden besonders gut an: die WOOP-Methode. Doch was steckt hinter dieser Buchstabenkombination und wie kann die Methode eingesetzt werden? Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Informationen auf einen Blick.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „WOOP“?

Bei der WOOP-Methode geht es darum, ein Ziel zu formulieren und einen Plan zu machen, wie dieses erreicht werden kann. Dabei wird schrittweise vorgegangen. Jeder der Buchstaben steht für einen dieser Schritte:

W für Wish (Wunsch)
O für Outcome (Ergebnis)
O für Obstacle (Hindernis)
P für Plan

Anders als bei anderen Methoden zur Zielfindung, werden bei WOOP mögliche Hindernisse bereits von Anfang an mitgedacht. Nach den Erkenntnissen der Urheberin der Methode, Prof. Dr. Gabriele Oettingen erhöht dies die Chance, dass der Wunsch sich erfüllt.

Wie werden die einzelnen Schritte der WOOP-Methode gestaltet?

Die Durchführung der Methode erfolgt in vier Schritten:

Wunsch: Im ersten Schritt geht es darum einen Traum, ein Anliegen oder einen Wunsch zu formulieren. Die Erreichung des Wunsches sollte dabei möglichst realistisch und positiv besetzt sein. Bei der Gestaltung von Demokratieprojekten könnte am Anfang die Frage stehen: Was möchte ich mit diesem Projekt in die Welt bringen?

Ergebnis: Hierbei geht es darum, die Wunschvorstellung möglichst konkret zu machen und sich genau auszumalen, wie das eigene Leben und der Alltag sich zum Positiven verändern, wenn der Wunsch erfüllt ist. Bei der Planung eines Projekts ist es die Frage danach, was sich verändert, wenn das Projekt gelingt. Dazu kann gemalt oder eine Traumreise genutzt werden. Je intensiver man sich das Ergebnis mit allen Sinnen – geistig, körperlich und emotional – erfahrbar macht, desto besser. Hier sollte sich viel Zeit genommen werden!

Hindernis: Welche Störungen oder Hindernisse könnten auftreten? Was kann mich von der Zielerreichung oder der Erfüllung des Wunsches bzw. des Projekts abhalten? Das können eigene Verhaltensweisen, äußere Umstände oder auch Interventionen anderer Personen sein. Bei diesem Schritt sollten allen möglichen Hindernissen, Ängsten etc. Raum gegeben werden. Vor dem nächsten Schritt, in dem ein konkreter Plan gemacht wird, ist es sinnvoll, alle zur Verfügung stehenden Ressourcen zu sammeln – innere und äußere.

Plan: Hier werden Reaktionen auf den Umgang mit den möglichen Störungen gedanklich vorweggenommen. Sinnvoll ist dabei ein Wenn-Dann-Plan, der jedem Hindernis eine oder mehrere Handlungen zuordnet. Dabei werden die identifizierten inneren und äußeren Ressourcen zugeordnet.

Was sind die Vor- und Nachteile von WOOP

Die Methode setzt auf einer persönlichen Ebene an, beim Schritt „Outcome“ ist ein wenig Fantasie gefragt. Das könnte bei Personen, die sehr sachlich orientiert sind, Irritation hervorrufen.
Wenn man sich darauf einlässt und mögliche Hindernisse und das Ziel im Blick hat, kann sie aber schnell zu einem greifbaren, umsetzbaren Plan führen!

„Ich arbeite gerne mit der Methode, weil sie vergleichsweise schnell und einfach zu einem inneren Beteiligtsein führt, Hindernisse gedanklich vorwegnimmt und Ressourcen von Anfang an aktiviert.“ - Judith Rachel, M.A. Coachin, Referentin, Trainerin

Warum ist die Methode gut für die Projektplanung mit Jugendlichen geeignet?

Mit WOOP können Jugendliche sich leicht klarmachen, was das Projekt mit ihnen selbst zu tun hat. Bei der Anwendung der Methode kann zudem sehr kreativ vorgegangen werden. Je nach Vorlieben der Jugendlichen dürfen sie beim Definieren ihrer Wunschvorstellung malen, bauen, schreiben, sprechen. So können sie ihr Projekt mit allen Sinnen mitgestalten.

Arbeitsmaterialien: Judith Rachel

Die Arbeitsmaterialien sind bei Namensnennung freigegeben zur nicht-kommerziellen Nutzung sowie Weitergabe unter den gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA).

Dieser Überblick über die Methode ist in Zusammenarbeit mit Judith Rachel M.A. entstanden, die bei dem OPENION-Netzwerktreffen einen Workshop zur Projektplanung leitete. Sie ist freiberufliche Coachin, Referentin, Trainern und Moderatorin. Als Angestellte und Führungskraft bei verschiedenen Trägern hat sie langjährige Praxiserfahrung im Sozial- und Bildungsbereich gesammelt. Ihr Magisterabschluss in Politikwissenschaft und Pädagogik wird ergänzt durch Qualifizierungen in Erlebnis- und Theaterpädagogik sowie Systemischer Beratung.

Urheberin der WOOP-Methode ist Prof. Dr. Gabriele Oettingen. Sie ist Professorin für Psychologie an der New York University und der Universität Hamburg. Weitere Informationen finden Sie unter: www.woopmylife.org.

Zurück