Die Montagsdemonstrationen im Herbst 1989

Vor dreißig Jahren begannen auf den Straßen Leipzigs die Montagsdemonstrationen, die den Weg für die deutsche Wiedervereinigung bahnten. Zwei OPENION-Projektverbünde aus Sachsen analysieren ihre Bedeutung für Geschichte und Gegenwart.

Am 4. September 1989 fand in Leipzig die erste der sogenannten „Montagsdemonstrationen“ statt, bei denen im Laufe der Zeit Zehntausende Menschen mit Ausrufen wie „Wir sind das Volk!“ für Demokratie und Menschenrechte auf die Straße gingen. Auch in weiteren Städten der DDR entstanden nach und nach Bürgerbewegungen, die die friedliche Revolution und schließlich das Ende des DDR-Systems einläuteten.

Zwei OPENION-Projektverbünde aus Sachsen nehmen die DDR-Friedensbewegungen des Jahres 1989 genauer in den Blick. Neben der historischen Aufarbeitung stellen sie dabei auch den Bezug zur Gegenwart her:

  • Der Projektverbund „Bürgerbeteiligung und -protest in Vergangenheit und Gegenwart“ an der Freien Fachoberschule Rahn Education in Leipzig nutzt als Grundlage der Auseinandersetzung mit dem Thema Bürgerbewegung und Bürgerprotest das Quellenmaterial des Archivs Bürgerbewegung Leipzig e.V. Anhand der Selbstzeugnisse der DDR-Opposition setzen sich die Jugendlichen zunächst mit deren Motiven, Zielen und Aktionen auseinander und vergleichen im Verlauf des Projektes ihre Arbeitsergebnisse mit Protestbewegungen und -formen der Gegenwart. Dabei lernen sie moderne Formen der direkten Bürgerbeteiligung kennen und überlegen, wie und wofür sie sich in ihrem Umfeld einsetzen können.
  • Die Jugendlichen des Projekts „Von der Diktatur zur Demokratie – Herbst 1989“ – eine Kooperation der TRIAS Oberschule Elsterberg und des colorido e.V. in Plauen – nehmen das Jubiläum der friedlichen Revolution 1989 als Anlass, um im Rahmen eines selbst geschriebenen Theaterstücks das Thema aufzuarbeiten. Mit Blick auf die Gegenwart gehen die Schülerinnen und Schüler darauf ein, dass der Ausruf „Wir sind das Volk“ im Moment von der rechten Szene missbräuchlich eingesetzt wird. Im Laufe des Projekts wird ein Rückblick auf den Herbst 1989 in den eigenen Familien der Jugendlichen herausgearbeitet, der im Theaterstück einen Ausblick in die Zukunft weisen soll. Die Premiere des Theaterstücks findet am 8. November 2019 im Malzhaus, Alter Teich 7, 08527 Plauen statt.

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