debate//de:hate sagt Hate Speech den Kampf an

Innovatives Jugendprojekt der Amadeu Antonio Stiftung

Das Phänomen Hate Speech (=Hassrede) gelangte 2015 zu seinem Namen, als sich die Öffentlichkeit mit einer Form des Rechtspopulismus konfrontiert sah, der sich schamlos und laut in sozialen Netzwerken ausbreitete. Vor allem Jugendliche, deren Sozialisation und Identitätsbildung größenteils im digitalen kommunikativen Raum stattfindet, sind über Facebook oder Twitter ungefiltert diskriminierenden bis rassistischen Äußerungen ausgesetzt und erleben teils subtil, teils aggressiv, Meinungsmache und Hetze.

Um Jugendliche zu erreichen, Ansätze der Jugendsozialarbeit in den digitalen Kontext zu übertragen und Rechtsextremismusprävention zeitgemäß zu gestalten, gründete die Amadeu Antonio Stiftung das Projekt debate//de:hate. debate//de:hate versteht sich als aktive Gemeinschaft für eine digitale demokratische Kultur. Auftrag ist die umfassende Aufklärung über Hate Speech, sowie die Entwicklung effizienter Gegenmaßnahmen. Das Projekt setzt auf eine zweistufige Sensibilisierung.

Auf der ersten Ebene (debate) werden Internetnutzer und -nutzerinnen zum Thema informiert und sensibilisiert, Fragen werden besprochen, Denkansätze zur Konfliktlösung entwickelt. Ziel der Präventionsarbeit ist eine kritische und zugleich respektvolle Diskussions- und Debattenkultur im Netz durch Empowerment der Beteiligten.

Die praktische Umsetzung des Hintergrundwissens wird im zweiten Teil des Projektes (dehate) genutzt, um rechten Ideologien im Netz, aber auch offline, entgegenwirken zu können. Im Gespräch mit Experten und Expertinnen, Engagierten und Betroffenen werden Erfahrungswerte vermittelt, die unter anderem im Podcast hörbar sind. Dehate versucht, menschenverachtende Phänomene im digitalen Raum frühzeitig zu erkennen und zu analysieren, um darauf aufbauend die erforderliche Expertise für einen sinnvollen Umgang mit der Problematik Hate Speech zu vermitteln.

Perspektivisch sollen die Erkenntnisse aus dem Projekt publiziert und allen Interessierten gratis zugänglich gemacht werden. Darin werden pädagogische Handlungsempfehlungen und die theoretische Auseinandersetzung mit Gegenrede und Umgang mit Hate Speech enthalten sein. Wesentliches Ziel ist das Empowerment junger Menschen. Dafür werden demokratiefördernde Maßnahmen entwickelt, um die Kommunikationskultur online zu stärken.

Auch OPENION fördert Projektverbünde, die sich mit zeitgemäßer Demokratiebildung beschäftigen. Bei dem Projekt „ECHT TOL(L)erant!“ in Bremen entwickeln Schüler und Schülerinnen der 8. Klasse Kampagnen für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung und bereiten diese medial in Form von Apps, Blog oder interaktiven Spielen auf. Lesen Sie mehr unter: ECHT TOL(L)erant! Ein OPENION- Projekt in Bremen

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