Paulina Fröhlich ist entsetzt über die antidemokratischen Parolen auf einer Demonstration
ZDF/ Carmen Treichl

„Egal gibt es nicht“: Vom Idealismus zur Initiative

Eine Gruppe junger Menschen entwickelt sich zu einflussnehmenden Aktivisten gegen Rechtspopulismus. Wie es sich anfühlt, Ziele und Ideale trotz politischem Gegenwind standhaft zu verteidigen, zeigt die Langzeitdokumentation „Kleiner fünf".

Paulina ist eine junge, motivierte und engagierte Frau. Als sie die veränderte politische und zivilgesellschaftliche Stimmung seit Herbst 2015 wahrnimmt und rechtspopulistische Meinungen immer lauter vertreten und salonfähiger werden, gründet sie gemeinsam mit Freunden die Initiative „Kleiner fünf“. Das erklärte Ziel ist es, den Einzug der „Alternative für Deutschland“ als rechtspopulistische Partei in den Bundestag zu verhindern. Sie nehmen diese Aufgabe so unbestreitbar ernst, dass sie ihre bisherigen beruflichen Verpflichtungen auf Eis legten und sich ein Jahr lang, bis zur Bundestagswahl 2017, komplett dem Ziel verschrieben, durch aufklärerische Kampagnenarbeit die AfD unter der Fünf-Prozent-Hürde zu halten. Dabei wurde Paulina, damals Pressesprecherin der Initiative, vom Tag der Gründung bis zur Bundestagswahl filmisch begleitet. Herausgekommen ist eine Dokumentation, die nicht nur ein bewegtes Jahr zeigt, sondern Mut und Motivation vermittelt, sich gegen Rechtspopulismus zu engagieren.

Der Film von Florian Hoffmann nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch Höhen und Tiefen, auf der zu spüren ist, welche Wirkkraft eine Initiative außerhalb politischer Parteien entwickeln kann. Es ist mitreißend und motivierend, wie Paulina und ihre Mitstreiter für ihre Überzeugung einer demokratischen und gerechten Gesellschaft in Deutschland brennen und auf welchem Weg sie versuchen, vor allem Menschen ihrer Generation abzuholen und nicht als von Politik „Unberührte“ zurückzulassen. Sie zeigen Haltung und Gesicht in der Öffentlichkeit – und bekommen die Schattenseite davon zu spüren. Paulina ist als Pressesprecherin nicht nur in den Medien präsent, sondern wird auch Thema im politisch gegnerischen Lager. Wie wirkt sich das auf ihre Ideale und ihren Mut aus? Weitermachen oder zurückschrecken?

„Egal gibt es nicht“ zeigt, wie deutlich sich junge Menschen mit einer starken Demokratie identifizieren und zu dieser beitragen wollen, welche Fragen sie bewegen und mit welchen Mitteln sie nach Antworten suchen. Die Dokumentation ist in der 3SAT-Mediathek zu sehen.

Am 08.11.2018 ist die Aktivistin Paulina Fröhlich zu Gast beim Netzwerktreffen der OPENION-Projektverbünde in Berlin.

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