„Demokratieförderung im Jugendalter an der Schnittstelle Schule – außerschulische Akteure“

Neue Studie des IFK e.V. veröffentlicht

Schulen haben den Bildungsauftrag, Kompetenzen für demokratisches Handeln zu vermitteln sowie die politische Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an der Gesellschaft zu gewährleisten. Diesem Auftrag können sie allerdings nur erfolgreich nachkommen, wenn sie sich dem Sozialraum – und somit auch der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern – öffnen.

Das Institut für angewandte Familien-, Kindheits-und Jugendforschung (IFK) e.V. an der Universität Potsdam hat im Auftrag des BMFSFJ ein Lagebild zur Demokratieförderung im schulischen Bereich der 16 Bundesländer erstellt sowie die Kooperationskultur zwischen Schule und außerschulischen Akteuren, z. B. im Hinblick auf Gelingensbedingungen und Herausforderungen, untersucht. Ziel der Studie war es, wissenschaftliche Grundlagen für die Steuerung der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Demokratieförderung an Schulen zu erarbeiten.

In allen Schulgesetzen sind verbindliche Vorgaben zur Demokratieförderung vorhanden. Zudem enthalten die länderspezifischen Lehrpläne oder Curricula – entweder fachübergreifend oder fachspezifisch – demokratierelevante Lehr-Lernziele und Lehr-Lerninhalte, die sich mit den KMK-Empfehlungen weitestgehend decken. Im Hinblick auf Angebote außerschulischer Akteure wird deutlich, dass es zwar eine Vielzahl an demokratiefördernden Angeboten für Schulen gibt. Allerdings fehlt es an Evaluationen, anhand derer die Qualität der Angebote nachgewiesen bzw. eine nachhaltige Qualitätssicherung erfolgen kann. Zudem werden die Potentiale der vermittelnden Institutionen (z. B. regionale Koordinierungsstellen) mit unterstützender Funktion für Schulen, nicht ausgeschöpft.

Kooperationen von Schulen mit externen Akteuren sind zwar in den jeweiligen Schulgesetzen der Bundesländer vorgeschrieben, dennoch zeigen sich auf der Steuerungsebene große Unterschiede in der Ausführlichkeit und Verbindlichkeit dieser Regelungen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Kooperationen auf der Praxisebene insgesamt gut verlaufen, aber von zahlreichen Faktoren abhängig sind. Hierbei wird der Aufbau langfristiger Kooperationen – die derzeit lediglich im Rahmen von langfristig angelegten Projekten erfolgen – maßgeblich durch eine Verankerung der Demokratieförderung im schulinternen Curriculum, durch zeitliche und finanzielle Ressourcen sowie durch die aktuelle Fördermittelpolitik beeinflusst.

Die Studienergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, strukturelle Voraussetzungen für die Zusammenarbeit von Schule und außerschulischen Akteuren zu schaffen bzw. auszubauen sowie ein gemeinsames Kooperationsverständnis unter den Kooperationspartnern zu entwickeln.

Einen guten Überblick über die Verankerung der Demokratieförderung sowie der Zusammenarbeit zwischen Schulen und außerschulischen Partnern geben die erarbeiteten 16 Ländersteckbriefe.

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